ENDOCANNABINOID-SYSTEM (ECS)
Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems (ECS) geht auf die 1990er Jahre zurück. Im Jahr 1990 gaben Dr. Lisa Matsuda und ihre Kollegen vom National Institute of Mental Health (NIMH) bekannt, dass sie die genaue DNA-Sequenz gefunden hatten, die THC-empfindliche Rezeptoren im Gehirn von Mäusen kodiert. Dr. Matsuda hat den Cannabis-empfindlichen Rezeptor erfolgreich geklont und ihm den Namen CB1 gegeben.
Auch Menschen haben den gleichen Rezeptor, der aus einer Kette von 472 Aminosäuren besteht, die wie Perlen in einer Kette aufgereiht sind und sieben Mal in die Zellmembran hinein- und wieder herausschwingen. Im Jahr 1992 brachte eine Zusammenarbeit der Forscher William Devane, Lumir Hanus, Roger Pertwee und Raphael Mechoulam einen neuen Neurotransmitter ans Licht, der daher „endogenes Cannabinoid“ oder kurz „Endocannabinoid“ genannt wird, ein Molekül, das an dieselben Rezeptoren bindet Gehirn, die empfindlich auf THC reagieren.
Endocannabinoid-System
Die cb1- und cb2-Rezeptoren
Cannabinoidrezeptoren sind im ganzen Körper vorhanden und in Zellmembranen eingebettet. Wenn Cannabinoidrezeptoren stimuliert werden, lösen sie eine Vielzahl physiologischer Prozesse aus, die eine Vielzahl von Körperfunktionen beeinflussen können. Das Endocannabinoid-System reguliert beispielsweise Appetit, Schlaf, Stimmung, Entzündungsreaktion, Gedächtnis, Schmerzen und vieles mehr.
Die beiden klassischen Cannabinoidrezeptoren sind CB1 und CB2. CB1 kommt hauptsächlich im Gehirn und im Zentralnervensystem vor, kommt aber auch in anderen Geweben wie Leber, Lunge, Nieren und Magen-Darm-Trakt vor. CB2 hingegen kommt hauptsächlich in Zellen des Immunsystems vor, wurde aber auch in anderen Zellen gefunden, beispielsweise in denen des Gehirns und des peripheren Nervensystems.
Andere Rezeptorklassen neben CB1 und CB2 werden ebenfalls als dem Endocannabinoidsystem innewohnend untersucht. Beispielsweise wurden die TRPV1- und GPR55-Rezeptoren als mögliche Mitglieder des Endocannabinoidsystems identifiziert, da sie ebenfalls an Cannabinoide binden und ähnliche Auswirkungen auf die physiologischen Prozesse des Körpers haben können.
DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM BEI TIEREN
Aus evolutionärer Sicht ist das Endocannabinoid-System sehr alt und in fast allen Tierarten vorhanden, mit Ausnahme von Insekten. Aufgrund seiner langen Evolutionsgeschichte wird angenommen, dass das ECS grundlegende Funktionen in der Tierphysiologie erfüllt und ein wesentlicher Bestandteil des Lebens und der Anpassung an Umweltveränderungen ist.
Bei Tieren verfügt das Endocannabinoidsystem über zwei Arten von Rezeptoren: CB1 und CB2. CB1-Rezeptoren kommen hauptsächlich im Gehirn und im Zentralnervensystem vor, während CB2-Rezeptoren in peripheren Organen, insbesondere in Immunzellen, zu finden sind.
Das tierische Endocannabinoidsystem ist an vielen physiologischen Prozessen wie Appetit, Schmerzempfindung, Stimmung und Gedächtnis beteiligt. Insbesondere weisen Hunde im Hirnstamm und im Kleinhirn eine höhere Konzentration an Endocannabinoidrezeptoren auf als jede andere Tierart. Diese Gehirnstrukturen steuern Herzfrequenz, Atmung und Muskelkoordination.
In jedem Gewebe führt das Endocannabinoid-System unterschiedliche Aufgaben aus, aber das Ziel ist immer dasselbe: Homöostase, d. h. die Aufrechterhaltung einer stabilen inneren Umgebung trotz der Schwankungen der äußeren Umgebung. Cannabinoide fördern die Homöostase auf allen Ebenen des biologischen Lebens, von der subzellulären Ebene über die Organe und den Organismus bis hin zur Interaktion zwischen Organismen.
Endocannabinoide spielen eine Schlüsselrolle bei der Fähigkeit des Lebens zum mehrdimensionalen biochemischen Gleichgewicht, das als Homöostase bezeichnet wird. Der Mikrobiologe und internationale Aktivist für medizinisches Cannabis, Robert Melamede, beschreibt das Endocannabinoid-System als den „Meistervermittler“, der das komplexe Netzwerk molekularer Thermostate, das unseren physiologischen Rhythmus steuert, ständig multitaskingfähig macht und anpasst und neu justiert.
CBD und das Endocannabinoid-System
Cannabidiol (CBD), von dem wir Sie daran erinnern, dass es keine psychotropen Wirkungen hat, wirkt indirekt auf die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems. Es wirkt nicht auf eine bestimmte Pathologie, sondern ist eine „regulierende“ Substanz unseres Endocannabinoidsystems. CBD kann Mechanismen modulieren, die bereits in unserem Körper vorhanden sind. Wenn im Endocannabinoidsystem ein Ungleichgewicht oder eine Dekompensation auftritt, führt die Modulation durch Cannabidiol (CBD), das beispielsweise auf das Immunsystem oder indirekt auf einen Entzündungsprozess einwirkt, dazu, das ursprüngliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Cannabidiol (CBD) beinhaltet eine indirekte Modulation einer durch Pathologien oder Traumata verursachten Veränderung des menschlichen Endocannabinoidsystems.
Häufig gestellte Fragen
Was ist CBD?
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Was sind Terpene?
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Was ist das Endocannabinoid-System?
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